Start
Ich habe schon ziemlich früh Werkzeug bekommen und habe auch Versuche gemacht, es zu nutzen. Ich stand sehr stark unter dem Einfluss meiner Eltern und hab’ Zimmermann richtig gelernt. Damals hieß es „Lern’ erst mal ein Handwerk, das schafft goldenen Boden!”
Zum Beginn meiner Zimmermannslehre wurde ich mit den Basiswerkzeugen für die Holzbearbeitung ausgerüstet:
- Gestellsäge
- Lattenhammer und Holzhammer
- Stecheisen bzw. Stemmeisen 24 mm
- Drei Holzhobel grob bis fein
- Metallfeile zum Schärfen der Säge
- Abziehstein zum Schärfen des Stecheisens aus belgischem Brocken
Diese Investition verschlang meinen gesamten ersten und zweiten Monatslohn. Das Stecheisen bzw. Stemmeisen diente überwiegend zum Ausstemmen der rechteckigen Öffnungen für die Holzzapfen der Holzverbindungen, die in der Regel 25 mm breit waren und mit einem Holznagel verbunden wurden. Mit dem Stecheisen bekam ich einen ersten und nachhaltigsten Kontakt zum Holz als Werkstoff und Bearbeitungsstoff mit seinen Eigenarten: Unterschiedliche Härten und Maserungen, Maserungsverlauf, Astlöcher. Ein Stück Holz abspalten, glätten, verformen: Der unverkennbare Geruch nach Holz und Harz blieb immer in meiner Nase.
Zeichnung und Geschichte: Heinrich aus Berlin