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Sabine aus München beschreibt die Gefühle vor, während und nach ihrem Filz-Projekt
Schon lange will ich mal filzen. Aber obwohl ich viel zu Hause selbst mache, klappt das Filzen nicht so recht. Welches ist die richtige Wolle, Seife ja oder nein? Und wenn ja, dann welche? Brauche ich Werkzeug? Dann wird in einer offenen Werkstatt in meiner Nähe ein Filzkurs mit Nassfilzen angeboten, um Hausschuhe und andere Alltagsgegenstände herzustellen. Das ist es! Spontan melde ich mich an und mache mir jede Menge Gedanken: Schaffe ich das oder stelle ich mich zu dumm an?
Etwas aufgeregt bin ich überpünktlich zum Kursbeginn in der offenen Werkstätte. Die Kursleiterin hat schon einiges zurechtgelegt. Neugierig beäugen wir uns, erste kleine Gespräche entstehen. Dann geht es los! Wir nehmen Wollfasern in die Hand, machen sie feucht und geben Seife dazu, kleine Kugeln entstehen. Die Schuhe sind viel schwieriger, aber irgendwann habe ich das Prinzip doch begriffen. Es werden brotähnlich aussehende Gebilde gefilzt, die mit Folie als Zwischenlage versehen, zu Pantoffeln mit Fersenrand gefilzt werden. Um meine Schuhgröße zu erhalten, muss ich so lange filzen, bis es passt! Ich bin im “Flow” es fließt und läuft und filzt sich so dahin— Nichts anderes ist mehr wichtig!
Und plötzlich ist die Zeit einfach um! Dabei hätte ich “ewig” so weitermachen können- noch ein paar Hausschuhe, eine Tasche… Alle Teilnehmer zeigen ihre Werke vor. Wir sind alle sehr, sehr stolz auf uns alle! Die Freude über die Schuhe hat lange vorgehalten, sie tatenviele Jahre ihren Dienst. Jetzt weiß ich, wo ich hingehen kann, wenn ich wieder mal so etwas machen will…